Elternkreise zur Kinderbetreuung

Alessa Flohe

Eine der ersten Maßnahmen in dieser Corona-Pandemie war es, die KiTas zu schließen. Seit Wochen werden ausschließlich Kinder mit systemrelevanten Berufsgruppen angehörigen Eltern betreut. Für alle anderen bedeutet das nicht selten eine Doppel-Belastung zwischen Beruf und dem Ersatz des Pädagogen und der Freunde.

Aktuell öffnet sich Deutschland wieder ein wenig – begleitet von einem heillosen Chaos zwischen Bund, Ländern und Kommunen betreffend, wer was in welcher Reihenfolge öffnen darf.

Zwar dürfen sich nun wieder zwei Familien / Haushalte beim Italiener um die Ecke treffen, die Kontaktsperren sollen aber in größerem Ausmaß noch bis Juni und August aufrecht erhalten werden.

Treffen mit Freunden und Spielen mit gleichaltrigen ist somit unmöglich. Doch gerade das ist für die Entwicklung der Kinder immens wichtig.

In einigen Bundesländern öffnen die KiTas bald wieder, aber dann auch wieder nur eingeschränkt und das alles natürlich immer unter Vorbehalt, dass keine zweite Welle von Corona-Infektionen einen zweiten Lockdown nötig macht. Die Unsicherheit und Verwirrung bringt wieder neue Belastungen für Eltern und Kinder.

Daher fordern wir die Bildung von Elternkreise zur Kinderbetreuung zuzulassen.

Dabei sollen sich jeweils 2-3 Familien mit Kindern, die normalerweise (gemeinsam) zur KiTa gehen, und für die keine Notbetreuung angeboten wird, als Elternkreise beim Gesundheitsamt registrieren können.

Für diese Elternkreise sollen Ausnahmen von den Kontaktbeschränkungen gelten um die Kinder gemeinschaftlich betreuen zu können. In regelmäßigen Abständen werden stichprobenartig einzelne Mitglieder der Elterngruppe auf Corona-Viren getestet, um etwaige Infektionsketten frühzeitig unterbrechen zu können.

So sollen vor allem alleinerziehende Menschen, und Selbstständige die nicht in den sogenannten „systemrelevanten“ Berufen arbeiten entlastet werden.

Gerade jetzt ist es wichtig, dass diese Menschen wieder ihren Tätigkeiten nachgehen können, haben die letzten Wochen doch viele von Ihnen an den Rand des Ruins gebracht.

Über den Autor

Alessa Flohe vertritt die Piratenpartei Kerpen seit 2020 im Stadtrat, wo sie sich der FDP-Fraktion angeschlossen hat und stellvertretende Fraktionsvorsitzende ist. Zusätzlich ist sie als stv. sachkundige Bürgerin im Regionalentwicklungsausschuss des Rhein-Erft-Kreis aktiv.

Als behördliche Datenschutzbeauftragte ist sie firm in Belangen der Verwaltung und hat damit einen guten Einblick, wie man die Kommune voranbringen kann. Nebenher studiert sie Wirtschaftsrecht mit Schwerpunkt Medien- und Internetrecht. Ihre Schwerpunkte sind Netzpolitik und Entwicklung, ihr Hintergrund als Fachinformatikerin liefert dort das notwendige Know-How.