Besser als Netflix – Piraten beantragen mehr Live-Übertragungen aus dem Kerpener Rathaus

Alessa Flohe

Die Piratenpartei beantragt im Rat der Stadt Kerpen, dass die öffentlichen Sitzungsteile von Fachausschüssen und Beiräten nach Vorbild der Sitzungen des Stadtrates ins Internet übertragen werden.

Die Stadt Kerpen überträgt – ebenfalls auf Initiative der Piraten – schon seit einiger Zeit die Sitzungen ihres Stadtrates auf Youtube, wo die jeweilige Aufzeichnung auch noch einige Tage lang abrufbar bleibt. Das Angebot nutzen pro Sitzung zwischen 30 und 70 BürgerInnen um sich über die Kerpener Politik zu informieren.

„Die Übertragung möglichst aller Gremiensitzungen setzt sich immer weiter durch und wird zukünftig ein selbstverständlicher Aspekt politischer Arbeit werden. Die Kerpener Stadtverwaltung hat schon eine kostengünstige und leicht zugängliche Lösung für die Übertragung der Stadtratssitzungen geschaffen, das sollte man nutzen, wo immer es geht. Die wirklich interessanten Debatten werden nunmal in den Ausschüssen geführt. Da geht es sachlicher und weniger parteipolitisch zu als im Rat.“ erläutert Jannis Milios, Stadtverordneter und Bürgermeisterkandidat der Piraten in Kerpen, die Idee hinter der Initiative.

Man kann von normal berufstätigen Menschen nicht erwarten, dass sie an jedem beliebigen Nachmittag in der Woche Fachausschüsse besuchen können.

Wenn man diese Bürger nicht von demokratischer Politik ausschließen will, muss man ihnen die Möglichkeit geben zwischen Feierabend und Bett nachzusehen, wie über die KiTa ihrer Kinder oder den Sportplatz um die Ecke debattiert und entschieden wurde.

Über den Autor

Alessa Flohe vertritt die Piratenpartei Kerpen seit 2020 im Stadtrat, wo sie sich der FDP-Fraktion angeschlossen hat und stellvertretende Fraktionsvorsitzende ist. Zusätzlich ist sie als stv. sachkundige Bürgerin im Regionalentwicklungsausschuss des Rhein-Erft-Kreis aktiv.

Als behördliche Datenschutzbeauftragte ist sie firm in Belangen der Verwaltung und hat damit einen guten Einblick, wie man die Kommune voranbringen kann. Nebenher studiert sie Wirtschaftsrecht mit Schwerpunkt Medien- und Internetrecht. Ihre Schwerpunkte sind Netzpolitik und Entwicklung, ihr Hintergrund als Fachinformatikerin liefert dort das notwendige Know-How.