Rhein-Erft: Wie LUCA bei der Pandemiebekämpfung helfen kann

Alessa Flohe

Update: Hinweis: hierzu kommt noch ein aktueller, neuer Beitrag. In den vergangenen Wochen und Monaten gab es immer wieder negative Berichte zur LUCA-Warn-App. Auch wir können sie heute nicht mehr wie damals empfehlen. Die Entwickler der App möchten den notwendigen Schritt in Richtung Transparenz nicht gehen, die Veröffentlichung des Codes ist „in Prüfung“ (seit Dezember, ohne Angabe von Gründen) und es tauchen immer mehr Sicherheits- und Datenschutzlücken auf. Auch die Verträge, die mit der entsprechenden Fa. geschlossen werden müssen, sehen eine Vermarktungspflicht vor. Weiterhin lehnen wir entschieden ab, das Betriebe den Besuch ihrer Ladenlokale zwingend an Luca koppelt. Last but not least: die CWA verfügt mittlerweile um Kontakttagebuch und Check-In Funktion.

Seit März 2020 beschäftigt uns das Corona-Virus.

Am 27.12.2020 dann der offizielle, langersehnte Impfstart. Die Impfung ist jedoch keine Sofortlösung, sie ist nur eine Maßnahme von vielen zur Bekämpfung dieser Pandemie.

Eine weitere Maßnahme ist die Kontaktnachverfolgung im Infektionsfall. Doch hiermit sind die Gesundheitsämter oftmals überlastet, außerdem werden längst nicht alle Kontakte und Besuche protokolliert. Hier entsteht ein im Zweifel lebensgefährlicher, toter Winkel.

Aushelfen kann da LUCA. LUCA ist eine App, bei der jeder mitmachen kann – wenn das kreisangehörige Gesundheitsamt die Nutzung unterstützt. Dabei ist die Luca-App nicht mit der Warn-App der Bundesregierung zu verwechseln. Während letztere eine reine Warn-App ist, die keine Kontaktdaten speichert und an die Gesundheitsämter direkt übermittelt, ist LUCA dazu da Infektionsketten nachzuverfolgen, wie es derzeit in jedem Restaurant mit Zettel und Stift versucht wird.

Mit LUCA könnt ihr euch überall per Check-In einloggen: im Restaurant, im Theater, aber auch bei Freunden zuhause oder im Büro. Tritt eine Infektion auf, dann können die Check-Ins an das Gesundheitsamt geschickt werden, welches dann eure Kontakte informiert.

Ein Klick statt hunderter Excel Listen, die mühsam gesichtet und ausgewertet werden müssen.

Aber Moment mal, ist das nicht die totale Überwachung? Nein! Die App hält alle Bestimmungen des Datenschutzes ein, inklusive dezentraler und verschlüsselter Datenaufbewahrung.

Ausschließlich im Infektionsfall setzen sich die für die Nachverfolgung notwendigen Puzzle-Teile zusammen. Zugriff auf die Daten hat nur das Gesundheitsamt, niemand anders kann die Daten entschlüsseln und einsehen. Gespeichert werden die Daten auf zertifizierten Rechenzentren innerhalb Deutschlands.

LUCA wurde entwickelt von der neXenio GmbH in Zusammenarbeit mit einer Ausgründung des Hasso-Plattner-Instituts, und einigen Kulturschaffenden, wie der Band „Die Fantastischen Vier“.

Wir PIRATEN finden, dass LUCA eine prima Möglichkeit ist, das Gesundheitsamt zu entlasten und die Kontaktnachverfolgung zu digitalisieren. Daher denken wir, dass das Gesundheitsamt des Rhein-Erft-Kreises sich mit dieser App befassen und deren Einsatz im Rhein-Erft-Kreis initiieren und bewerben sollte.

Update 29.12.2020:

Mittlerweile wurde auch in der Corona-Warn-App der Bundesregierung ein Kontakttagebuch mit Export-Funktion zum örtlichen Gesundheitsamt integriert. Wir sind dennoch der Meinung, dass der Einsatz von LUCA geprüft werden sollte, um den Bürgerinnen und Bürgern unseres Kreises die Wahlfreiheit der Software zu ermöglichen. Unsere Systemordnung beruht auf Wahlfreiheit und Konkurrenz. Eine Software, die monopolartig und konkurrenzlos existiert, birgt immer die Gefahr, dass sie plötzlich die Spielregeln vorgibt. Das Monopole Gefahren mit sich bringen, können wir tagtäglich beobachten.

Für weitere Informationen, klickt euch durch diese Links:

Homepage der LUCA APP:

FAQ der LUCA APP:

FAQ

weitere Links:

https://www.chip.de/news/Corona-Restaurants-Zettel-App-vereinfacht-Anmeldung_183148498.html

https://www.chip.de/downloads/luca-app-iPhone-App_183145842.html

Über den Autor

Alessa Flohe vertritt die Piratenpartei Kerpen seit 2020 im Stadtrat, wo sie sich der FDP-Fraktion angeschlossen hat und stellvertretende Fraktionsvorsitzende ist. Zusätzlich ist sie als stv. sachkundige Bürgerin im Regionalentwicklungsausschuss des Rhein-Erft-Kreis aktiv.

Als behördliche Datenschutzbeauftragte ist sie firm in Belangen der Verwaltung und hat damit einen guten Einblick, wie man die Kommune voranbringen kann. Nebenher studiert sie Wirtschaftsrecht mit Schwerpunkt Medien- und Internetrecht. Ihre Schwerpunkte sind Netzpolitik und Entwicklung, ihr Hintergrund als Fachinformatikerin liefert dort das notwendige Know-How.