„Haben wir nicht andere Probleme?“ Gedanken zum Pride Month (Autor: Marius Hövel)

Kreisverband Rhein-Erft-Kreis

„Haben wir nicht andere Probleme?!“ Eine Frage die häufig im Zusammenhang mit dem Pride Month oder auch in Diskussionen über Pride Fahnen an öffentlichen Gebäuden oder Kirchen fällt.

Fast pünktlich zum Pride Month ein paar (traurige) Fakten über lgbtqia*:

– Stand 2020 droht Homosexuellen in 15 Ländern die Todesstrafe

– 2019 wurden in 46 Staaten Homo- oder Transsexuelle ermordet

– Bis August 2019 wurden in Polen etwa 30 verschiedene LGBT-Ideologiefreie Zonen erklärt

– in 64 Staaten ist Homosexualität illegal

– Queere Jugendliche haben nicht nur ein deutlich höheres Risiko an Mobbing oder anderen Formen (sexualisierter) Gewalt zu leiden, ihr Selbstmordrisiko ist auch deutlich höher als bei anderen Jugendlichen. Queerfeindlichkeit tötet

– In Deutschland wird „schwul“ oder „gay“ nach wie vor gerne als Synonym für „scheiße“ verwendet

– Schwule und bisexuelle Männer dürfen in Deutschland nur Blut spenden, wenn sie ein Jahr lang keinen Sex mit einem Mann hatten. Dies schließt die allermeisten homosexuellen Männer pauschal von der Spende aus. Und das obwohl es bereits in anderen Ländern, wie den USA, kürzere Fristen (3 Monate gibt).

– Wenn eine Frau in Deutschland ein Kind bekommt (anonymer Spender), so muss die Ehefrau dieses Kind dennoch adoptieren und wird nicht automatisch bei der Geburt als Mutter eingetragen. Das Bundesjustizministerium plant hier eine Reform. (endlich)

– 2020 kam es in Deutschland zu 578 gemeldeten Straftaten in der Kategorie Sexuelle Orientierung und zu 204 gemeldeten Straftaten bei Geschlecht/Sex. Identität

Vielleicht haben wir auch andere Probleme. Aber deshalb sind diese hier nicht unwichtig. In diesem Sinne: #happypride🌈

#pride#pridemonth#loveislove#pridegermany#deutschland#dasgehtbesser

Quellen: PMK-Statistik 2020; spartacus gay travel index 2020; Deutschlandfunk: Reform der doppelten Mutterschaft (21. August 2020); Aidshilfe