Ahoi,
ich durfte unseren sachkundigen Bürger Ronny Keller in der Sitzung des Kerpener Umweltausschusses am 8.6. vertreten.
Mit Blick auf die verschleppt in die TO aufgenommenen Anträge („Spendenwald nach Langenberger Vorbild“ und „Beratungsangebot zu Mehrweg-Take-Away Systemen“) unserer Fraktion reagierte die Verwaltung auf meine diesbezügliche Kritik mit einer Entschuldigung und gelobte Besserung. Durch interne Restrukturierungen soll dieses Problem, was leider in der Vergangenheit bei unseren und den Anträgen anderer Fraktionen öfter auftrat, nun endgültig Geschichte sein.
Zum Inhaltlichen:
-> Es gab einen Vortrag der RWE zu der Sanierung der Deponie Edelhoff. Laut Bodengutachten beschränken sich gesundheitsgefärdende Konzentrationen von Altlasten auf eine 5 bis 7 Meter tief liegende Sandschicht im Boden unter den Standorten zweier Sortier- und Verwertungsanlagen.
Für die Sanierung werden nun mittels Spundwänden tiefe Gräben durch den Wald gezogen um den kontaminierten Boden auszutauschen. Dieses vorgehen ist nötig, da in diesem Bereich das Fällen von Bäumen verboten ist. Nach Abschluss der Bodensanierung soll das Gelände als Waldstücck weiter renaturiert werden. Ziel ist die Nutzung als Naherholungs- und Landschaftsschutzgebiet.
-> Im Anschluss an das Thema Edelhoff steuerte der Hambacher Tagebauingeneur noch einen Vortrag über den Ersatz der K53 bei. Demnach soll eine öffentlich nutzbare Werkstraße den Tagebaurand entlang führen um bei Heppendorf an die dortige Nordbahn anzuschließen. Die Straße soll in Abssprache mit dem Kreis als vollwertiger Ersatz für den abzubaggernden Teilabschnitt der K53 ausgeführt werden.
-> Die Stadtverwaltung wurde aufgefordert die Wirtschaftlichkeitsprüfung einer PV-Anlage auf dem Dach des Manheimer Bürgerhauses zugänglich zu machen. Darin waren die Stadtwerke ja zu dem Schluss gekommen, dass sich diese im aktuellen Markt- und Förderumfeld nicht rechne, was durch den Ausschuss allenthalben angezweifelt wurde. Eine externe Ausschreibung sollte nach übereinstimmender Ansicht des Ausschusses nur die allerletzte Lösung sein.
-> Unser Antrag bzgl eines Spendenwaldes hatte es ja erst nach dem Antrag der Grünen zu einem Gedenkwald für die Corona-Toten auf die TO geschafft, und tauchte daher lediglich als dessen Unterpunkt auf. Im Vorlauf zur Sitzung konnte ich mich erfolgreich mit den Herren Krings und Ehrlich in Verbindung setzen, um die Möglichkeit eines gemeinsamen Entschlusses auszuloten, was diese auch gerne aufgriffen.
Nun soll in der Arbeitsgruppe Wald und in Koordination mit CDU und Grünen die Idee so weiterentwickelt werden, dass die Stadt ein allgemeines Angebot macht, Bäume zu stiften. Den jeweiligen Zweck sowie die gärtnerische bzw landschaftsbauliche Ausgestaltung der Stiftung soll dann je nach Zeitkontext variieren.
-> Letztes Thema: Die CDU hatte beantragt, zusätzliche Hundekotbeutelspender um die gängigsten von unerwünschten Verkotungen durch gassigehende Hunde betroffenen öffentlichen Wege und Plätze Kerpens aufzustellen. Die Stadtverwaltung wies in ihrer Replik darauf hin, dass sich dies anhand einer Untersuchung in Türnich-Balkhausen-Brüggen von 2008 als ungeeignete Maßnahme erwiesen hatte, um das Problem wild umher kackender Hunde und ignorater Halter zumindest einzudämmen. Frau Nelles von der Stadtverwaltung garnierte diese Ausführungen mit der brillianten Erkenntnis, dass es immer Hundesbesitzer geben werde, die sich nicht an regeln hielten, und das sich das Problem nur durch Ableben oder Wegzug von Hund bzw. Halter löse, was mich zu der Gegenfrage verleitete, ob wir es mit Rasern oder gar Mördern in Zukunft auch so halten sollten.
Ergebnis der Debatte war, dass die Verwaltung beauftragt wurde, das Ordnungsamt dahingehend anzuweisen und zu ertüchtigen, dass mehr kontrolliert und sanktioniert wird. Es wurde auch festgestellt, dass es wohl ausreichend Hundekotbeutelhalter und geeignete Entsorgungsbehältnisse im Kerpener Stadtgebiet gibt.
Das waren nach meiner Erinnerung die relevanten Teile des Abends. Bitte meldet euch, wenn ihr noch weitere Fragen, Anregungen oder Kritik für mich habt.
Jannis Milios