Kerpen: Digitalisierung von Kindertagesstätten

Jannis Milios

die FDP-Fraktion beantragt, o.g. Punkt auf die Tagesordnung der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses zu nehmen und stellt hierzu nachfolgenden Antrag zur Abstimmung.

Beschlussentwurf:

  • Die Verwaltung wird beauftragt zu prüfen, über welche Softwarelösungen eine vollständige Abwicklung der Kommunikations- sowie Verwaltungsprozesse zwischen Eltern und Kindertagesstätten bzw. deren Trägern auf digitalem Wege zu verwirklichen wäre,
  • welche Kommunikations- bzw. Verwaltungsprozesse zukünftig zentralisiert
    und digital abgewickelt werden können und sollten, um das
    Betreuungsangebot insgesamt zu verbessern und Eltern sowie KiTa-
    MitarbeiterInnen zu entlasten,
  • wie alle Kindertagesstätten in Kerpen unabhängig von der Trägerschaft in ein gemeinsames digitales Kommunikationssystem und Verwaltungssystem integriert werden können,
  • welche digitalen Lösungen existieren, um Personalplanung und
    Arbeitszeitmanagement effizienter und flexibler zu gestalten,
  • welche Anschaffungs- bzw. Betriebskosten der Stadt bei einer zentralen
    Abwicklung der durch die Verwaltung benannten Prozesse entstehen
    würden.

Begründung:

Digitalisierung bedeutet mehr als nur die Einführung neuer Technik und ihre Nutzung für althergebrachte Verfahren und Vorgänge. Wenn Digitalisierung nicht mit einer Vereinfachung oder gar dem Abbau von Strukturen und Prozess einhergeht, verfehlt sie schlicht ihren Zweck.
Vor diesem Hintergrund erreichen uns immer wieder Eingaben von BürgerInnen, die uns auf umständliche und analoge Verfahren in der Kommunikation zwischen Eltern, Trägern und Kindertagesstätten aufmerksam machen. Von der Information über Notbetreuungszeiten bis zur Abrechnung des Essengeldes hängt es zu oft an der Initiative der jeweiligen KiTa-Belegschaft, ob und inwiefern Kommunikations-
und Verwaltungsvorgänge digital gehandhabt werden.
So ist mit der Zeit über das KiTa-Angebot in Kerpen ein Flickenteppich an Mitteln und Methoden entstanden. Der „Stoßseuzfer“ einer Pflegschaftsvorsitzenden; „Sie versprachen uns Digitalisierung und wir bekamen Whats-App-Gruppen“ beschreibt das Dilemma vieler Eltern und KiTa-MitarbeiterInnen angesichts der Situation recht treffend.
Um Managementprozesse zentral und effizient zu steuern, ist es in Augen der FDP-Fraktion sinnvoll, Expertensoftware einzusetzen, die die vorhandenen Daten zusammenführen und Prognosen zu Auslastung sowie Personalbedarf erstellen kann.
Nicht nur mit Blick auf Angebotsqualität und Komfort ist es geboten, hier dringend einen systematisierten Verbesserungsprozess einzuleiten. Auch mit Blick auf die personelle Situation in den Kerpener Kindertagesstätten muss jede Möglichkeit genutzt werden, die MitarbeiterInnen von Bürokratie und redundanten Aufgaben zu befreien, damit diese sich voll ihrer eigentlichen Betreuungsaufgabe widmen können.

Mit freundlichen Grüßen
Jannis Milios