Heute so, morgen anders. So könnte man die Kommunikation von Verkehrsminister Wissing (FDP) dieser Tage zusammenfassen, wenn es um eFuels geht. Zuerst erteilte er ihnen eine Absage um dann wieder zurück zu rudern. eFuels sind synthetische Kraftstoffe, bei denen keine fossilen Brennstoffe verwendet werden, sondern (im besten Falle) Strom aus erneuerbaren Energien, Wasser und in der Luft vorhandenem CO2 einen Kraftstoff synthetisiert.
„Im Wahlkampf war die FDP neben uns PIRATEN eine der Parteien, die sich immer wieder für „Technologieoffenheit“ stark gemacht hat. eFuels sind vielleicht nicht die Zukunftslösung für den Automobilbereich, denn der Umstieg auf CO2-neutrale Technologien ist der einzige Weg zu einer effizienten Reduktion der Schadstoffe. Einsatzfelder wie die Schiffahrt oder Flugzeuge mögen auf lange Sicht sinniger sein, da es hier weniger Alternativen gibt. Aber bis wir soweit sind, dass sich alle ein e-Auto leisten können und jeder auch damit fahren kann, solange brauchen wir Zwischenlösungen und -Technologien. Der Vorteil dieser Synthetischen Kraftstoffe liegt vor allem darin, dass die bisherigen Technologien weiterverwendet werden können, wir so also nicht vor einem riesigen Entsorgungsproblem an Altfahrzeugen stünden. Außerdem ist der Umstieg auf Elektromobilität jetzt nicht für jeden machbar.“, kommentiert Kristian Katzmarek, Landtagskandidat der Piraten Rhein-Erft für die Städte Hürth, Frechen und Kerpen.
Macht hier ein Minister seine Arbeit – oder sollen Inhalte des Wahlprogramms verteidigt werden? Zumindest mutet es wie letzteres an, wenn ein Minister wenige Stunden nach einer klaren Generalabsage im Sinne des Programms zurückrudert. Unstete Kommunikation kann die Bürgerinnen und Bürger verunsichern und damit das Vertrauen in die Arbeit des Ministeriums senken – das darf nicht passieren.
„Vor allem brauchen wir endlich eine effiziente und effektive Strategie um das 1,5 Grad Ziel einhalten zu können. Es braucht Wege, um die Klimakrise zu bewältigen. Die Bürgerinnen und Bürger dürfen nicht länger verunsichert werden. Wir brauchen einen klaren Kurs und keine hektische, unstete Kommunikation“, resümiert Katzmarek.