Piraten kritisieren Entscheidung von Ministerin Gebauer

Alessa Flohe

Aufgrund der starken Unwetterwarnungen für den 17. Februar hat Ministerin Gebauer am Vortag entschieden, dass die Schulen zur Sicherheit für die Schüler:innen am Donnerstag geschlossen bleiben. Allerdings nur für die Schüler:innen. Für die Lehrkräfte gilt, dass diese ihren Dienst in der Schule antreten müssen [1]. 

Kristian Katzmarek, Listenkandidat zur Landtagswahl im Mai und selbst Lehrer findet für diesen Missstand nur schwer Worte: „Hier wird fahrlässig das Leben der Lehrkräfte aufs Spiel gesetzt. Die Gefahr, die von dem Unwetter ausgeht, ist für alle Menschen gleichermaßen gegeben.“

Doch nicht nur vor diesem Hintergrund ist die Entscheidung von Ministerin Gebauer mehr als fragwürdig. 

Katzmarek weiter: „Dass die Lehrkräfte ihren Dienst in der Schule antreten müssen, hat einzig und allein zur Folge, dass der gesamte Unterricht morgen ausfallen wird. Durch die Pandemie kennen die Schüler:innen bereits das Distanzlernen als Alternative zum Präsenzunterricht und auch die technische Ausstattung ist eigentlich vorhanden. Für mich wäre die einzig logische Konsequenz aus der Unwetterwarnung gewesen, dass sowohl Schüler:innen als auch Lehrkräfte zur eigenen Sicherheit zuhause bleiben und der Unterricht im Distanzlernen stattfinden wird. Würden allerdings alle Lehrkräfte aus den Schulen heraus versuchen, ihren Unterricht digital stattfinden zu lassen, würde faktisch niemand beschult werden, da die Schulen nicht über die notwendigen Bandbreiten verfügen, um diese Menge an Videokonferenzen stabil am Laufen zu halten.“

Hier wird ein vermeidbarer Unterrichtsausfall in Kauf genommen und Leben fahrlässig aufs Spiel gesetzt.

Quellen:

[1] https://rp-online.de/nrw/panorama/unwetterwarnung-nrw-schule-faellt-donnerstag-aus-kita-kinder-sollen-zuhause-bleiben_aid-66308301

Über den Autor

Alessa Flohe vertritt die Piratenpartei Kerpen seit 2020 im Stadtrat, wo sie sich der FDP-Fraktion angeschlossen hat und stellvertretende Fraktionsvorsitzende ist. Zusätzlich ist sie als stv. sachkundige Bürgerin im Regionalentwicklungsausschuss des Rhein-Erft-Kreis aktiv.

Als behördliche Datenschutzbeauftragte ist sie firm in Belangen der Verwaltung und hat damit einen guten Einblick, wie man die Kommune voranbringen kann. Nebenher studiert sie Wirtschaftsrecht mit Schwerpunkt Medien- und Internetrecht. Ihre Schwerpunkte sind Netzpolitik und Entwicklung, ihr Hintergrund als Fachinformatikerin liefert dort das notwendige Know-How.