Am 01. Juni fand die Bürgerinformationsveranstaltung zum geplanten ALDI Markt in Verbindung mit einer Neugestaltung des Marktplatzes in Türnich statt. Bei gutem Wetter kamen schätzungsweise über 100 Menschen zusammen.
Unter anderem die PIRATEN haben sich für diese Form der Bürgerinformation stark gemacht.
Bei dieser Veranstaltung wurden seitens der Stadt, seitens des Projektleiters sowie ALDI selbst die aktuellen Entwürfe vorgestellt und Anregungen aufgenommen.
Hier einmal die wichtigsten Informationen zum Markt selbst:
- die neue Verkaufsfläche soll 930qm betragen. Damit wird dieser Markt kleiner als andere ALDI-Märkte,
- zur Rochusstraße soll ein flaches Satteldach entstehen, es soll außerdem eine breite Fensterfassade geben,
- Die Anlieferung erfolgt max. 2x täglich über die Graf-Hoensbroich-Straße, ausgeschlossen ist die Lieferung zwischen 22 – 6 Uhr,
- die Parkplatzfläche wird überarbeitet. Die Stellplätze sollen innen liegen und von Grünanlagen umrahmt werden,
- einige Bäume müssen im Zuge der Umgestaltung weichen. Diese werden jedoch nachgepflanzt, sodass nach der Umgestaltung circa 136qm mehr grün entstehen,
- Die Außengastronomie wird durch eine Grünhecke vom Parkplatz abgetrennt,
- ALDI meldet einen Parkplatzbedarf von 61 Stück an, alles andere wäre nicht wirtschaftlich. Eine Tiefgarage ist aus Kostengründen ausgeschlossen,
- entlang der Rochusstraße soll auf Höhe des ALDI Marktes ein verkehrsberuhigter Bereich entstehen, der optisch vom Rest der Straße abgetrennt ist, in dem Zusammenhang sollen notwendige Kanalsanierungen in einem mit umgesetzt werden,
- Die Fußwegbreite am ALDI wird auf 2 Meter erhöht,
- ALDI wird Mieterin des Marktes, die Stadt Kerpen wird einen öffentlichen Vertrag mit einer Investorengemeinschaft schließen.
Danach gab es Zeit für Feedback aus der Bevölkerung. Alles konnten wir nicht notieren, da wir aufgrund eines Anschlusstermins leider nicht bis zum Ende dabei waren. Wir wollen euch die Einwände jedoch kurz zusammenfassen:
- Eine Anwohnerin merkte an, dass der Verkehr in der Graf-Hoensbroich-Straße stark gestiegen und ihr baulicher Zustand schlecht sei. Die Straße müsse also entweder erneuert oder der Verkehr eingeschrenkt werden. Die Stadt gab als Rückmeldung, dass Thema mitzunehmen. Allerdings soll ein Teil der Straße bis zum Kreisel ohnehin erneuert werden.
- Ein weiterer Punkt war, wieso man keinen zweigeschossigen Bau plant, um eine Wohnnutzung zu integrieren. Auch die Stadt würde eine zweigeschossige Lösung vorziehen. Eine Rückmeldung seitens der Projektplanung war, dass man hier die Statik prüfen müsse, das Thema „Wohnen“ aber auf jeden Fall in der Planung berücksichtigt wird. Für uns PIRATEN ist unter anderem dieses Thema extrem wichtig. Wir haben einen gesteigerten Wohnraumbedarf, der Markt ist auch heute bereits angespannt. Den Luxus, Flächen eingeschossig zu versiegeln und nur einer Nutzung zuzuführen, haben wir nicht mehr. Wir müssen Fläche maximal ausnutzen.
- Der Kommentar seitens der vortragenden Personen, nachher könne sich auf einem Balkon jemand sonnen, „den man nicht sehen will“, empfinden wir als unprofessionell und deplatziert.
- Die Rückmeldung, die (moderne) Glasfassade würde nicht vollständig zum Rest des „Stadtbildes“ passen, wurde ebenfalls aufgenommen. Hier merkte ALDI an, dass der vorgestellte Entwurf noch veränderbar sei, und man den bisherigen Klinker in die Fassade mit einbauen kann.
- Eine weitere Frage war, wie der Markt denn durch die Umgestaltung attraktiver werden sollte. Hierbei wurde auf die geplante Bürgerbeteiligung verwiesen. Der erste Vorschlag, kleine Fontänen zu installieren, an denen Kinder im Sommer spielen können, wurde direkt aufgenommen.
- eine weitere Rückmeldung in Bezug auf die Verkehrssituation betraf die Rochusstraße. Man merkte an, dass die Straße bereits heute kaum noch zweispurig befahrbar sei, vor allem weil der ruhende Verkehr stark zugenommen hat. Hier wäre eine Einbahnstraßenlösung gewünscht, die die Stadt an die zuständige Planungsabteilung weitergibt. Außerdem seien Straße und Bürgersteig stark beschädigt.
- Angesprochen wurde auch die Klimaresilienz. Gerade im Zusammenhang mit dem zweigeschossigen Bau und der Dringlichkeit der Neupflanzung von Bäumen und Grünanlagen.
Rundum lässt sich sagen, dass die geplante Ansiedlung des ALDI nicht nur auf Gegenliebe stieß. Kritisch gesehen wurde vor allem die entstehende Verkehrssituation, die laut Anwohner:innen bereits heute stark angespannt ist.
Unser Interesse weckte vor allem die angekündigte Investorengemeinschaft. Hier haben wir bereits bei der Stadt erfragt, wer denn zu dieser Gemeinschaft gehört, allerdings noch keine Rückmeldung erhalten.
Die Pläne könnt ihr euch unter dem folgenden Link anschauen:
http://nahversorgung-am-markt.de
Hier besteht auch die Möglichkeit, Feedback, Wünsche, Anregungen und Kritik zu formulieren. Bitte nutzt diese Möglichkeit! Sie besteht noch bis zum 15. Juni.