In Eingaben an Landrat Frank Rock sowie den Kerpener Bürgermeister Dieter Spürck fordern wir konkrete Schritte zur Verbesserung der Verkehrssituation in den Kerpener Ortsteilen Türnich, Balkhausen und Brüggen.
Aus Berichten von Anwohnern sowie eigener Anschauung wissen wir, dass Feldwege und Anliegerstraßen als Ausweichrouten für den, derzeit auf der Heerstraße/L163, oft stockenden Verkehr genutzt werden. Dies geschieht bedauerlicherweise zu oft unter Mißachtung der vorgeschriebenen Höchstgeschwindigkeit sowie der städtebaulichen Gegebenheiten. So fahren beisspielsweise Busse und Lastkraftwagen in den beengten – größtenteils verkehrsberuhigten – Seiten- und Stichstraßen immer wieder über Bordsteine sowie teilweise über die Gehwege, was Schäden an diesen verursacht, sowie eine Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer darstellt. Auch werden die Feldwege zwischen Brüggen und Weiler-Brüggen zur Umgehung der Ortsdurchfahrten genutzt, als seien es vollausgebaute Verkehrswege. Hierbei werden ebenfalls andere Verkehrsteilnehmer erheblichen Risiken ausgesetzt.
Eine, zumindest stichprobenartige, Verkehrsüberwachung dieser Straßen und Wege, sowie zusätzliche Hinweis- und Warnschilder sind aus unserer Sicht derzeit dringend notwendig.
Darüberhinaus regen wir an, eine zeitweise Öffnung der Betriebswege zur Autobahnraststätte Ville für den LkW-Verkehr zu prüfen, um den Transitverkehr von und zum Chempark Knappsack Richtung Westen umzuleiten. Dieser sucht sich aufgrund der Sperrung der Autobahnabfahrt Hürth ebenfalls vermehrt seinen Weg durch die baulich nicht hierfür ausgelegten Ortsteile Türnich, Balkhausen und Brüggen.
Bei dieser Gelegenheit lohnt es sich auch nochmals auf die Notwendigkeit einer Ostumfahrung von Türnich, Balkhausen und Brüggen entlang des Südrandes der Berrenrather Börde zwischen B264 und L495 hinzuweisen.
Langfristig gibt es nach unserer Ansicht nur einen Weg, Türnich, Balkhausen und Brüggen vom Verkehr zu entlasten, und überhaupt wieder städtebaulich beplanbar zu machen. Unser Kreistagsabgeordneter Jannis Milios meint dazu:
„Wir brauchen endlich die Ostumfahrung zwischen der B264 an den Türnicher Gewerbegebieten und der Autobahnauffahrt Hürth. Die A61 ist eben nicht, wie es die Ablehnung unserer letzten dahingehenden Initiative durch die Landesregierung suggeriert, eine Art ‚Super-Umgehungstraße‘ für die drei Orte. Solange eine Landesstraße mitten durch das Dorf führt, werden wir keines der dort drängenden städtebaulichen Probleme gelöst bekommen. Versuchen Sie mal mit einem Kinderwagen oder einem Rollstuhl vom Wohnpark-Türnich bis zum Markt zu kommen. Wir haben hier keinen einzigen barrierefreien Gehweg, weil die L163/Heerstraße mit ihrem Primat des motorisierten Verkehrs mangels alternativer Routen nicht angetastet werden darf“
Die Heerstraße/L163 wird schon heute aufgrund ihrer Streckenführung durch diese drei dichtbesiedelten Orte nicht mehr der Anforderung gerecht, uneingeschränkt für den motorisierten Verkehr nutzbar zu sein. Die Belastung durch den von Jahr zu Jahr zunehmenden Transitverkehr, der sich, wie geschildert, auch immer öfters Ausweichrouten über Seitenstraßen und Feldwege sucht, ist für die Einwohner schlicht nicht mehr tragbar.